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Scream
- Schrei!
Neben "Halloween", der seiner Zeit den Slasherfilm überhaupt
erst populär machte, stellt "Scream" eigentlich unumstritten
den einflussreichsten Beitrag des Genres dar. Er konservierte nicht nur alte
Stilelemente und hauchte dem Schlitzerfilm wieder neues Leben ein, sondern war
im Prinzip Begründer eines völlig neuen Subgenres - des so genannten
Teenieslashers.
Dabei ist "Scream" auch nach mittlerweile
unzähligen gefolgten Plagiaten und ähnlichen Aufgüssen immer
noch das Maß aller Dinge geblieben. Die Story knüpft im Wesensgehalt
an die 80er-Jahre-Slasher an. Maskiert, beziehungsweise hier auch gleich ganz
kostümiert, bringt ein geisteskranker Killer nach und nach unschuldige
Teenager zur Strecke, wobei er es auf eine Person besonders abgesehen hat. Wo
"Halloween" oder "A
Nightmare On Elm Street" aber
jeweils mit einem schier übernatürlich starkem Killer aufwarten, bleibt
"Scream" für Filmverhältnisse noch recht logisch und rational.
Der Mörder ist hier keine übermenschliche Tötungsmaschine, wie
sie in der "Freitag der 13."-Reihe beispielsweise immer stärker
zum Charakteristikum wurde, sondern er stolpert auch einmal über irgendwelche
Gegenstände, rutscht aus oder bekommt eine Blumenvase über den Schädel
gezimmert.
Dies wirkt jedoch nicht unfreiwillig komisch, sondern
ist gerade in dieser Form bewusst in Szene gesetzt worden, wodurch "Scream"
letztendlich auch als Parodie funktioniert. Gerade dieses Bild zeichnet sich
weiter ab, wenn die großen Horrorklassiker, wie etwa der "Der Exorzist" oder die bereits erwähnten Slasherreihen,
zitiert werden und sich daraus dann später die hier selbst aufgestellten
Grundregeln zum Überleben eines Protagonisten ergeben. Dazu kommt noch
schwarzer Humor, der einen wirklich abwechslungsreichen Film ermöglicht
und nicht nur stupide und trocken seinen Killer walten lässt. Dass auch
die Atmosphäre (gerade gegen Ende) stimmt und keineswegs mit Blut gespart
wird, auch wenn man hier kein explizites, ausartendes Splatterfest erwarten
darf, wertet "Scream" umso mehr auf. Außerdem verkaufen sich
die Schauspieler äußerst gut und allemal der Intention Wes Cravens
entsprechend. Besonders Randy weiß als fachkundiger Horrorfreak zu gefallen.
Vielleicht mag es an der besonderen Bedeutung liegen,
die ich diesem Slasher persönlich als letztendlichem Auslöser für
meine Leidenschaft zum Film beimesse, aber mit seiner perfekten Ausbalancierung
von schwarzem Humor, ausgefeilter Parodistik, Einfallsreichtum (der Clou der
Auflösung), seriöser Atmosphäre und schließlich kompromissloser
Härte halte ich "Scream" noch immer für den besten Film
des Genres.
Daniel Szczotkowski
Dieser Text ist
zuerst erschienen bei: www.ofdb.de
Zu diesem Film gibt es im archiv mehrere Texte
Scream
- Schrei!
SCREAM
USA
- 1996 - 111 (gek. 110) min. – Scope - FSK: ab 18; nicht feiertagsfrei (gek.16)
- Verleih: Kinowelt - VCL (Video) - Erstaufführung:
30.10.1997/24.3.1998
Video
Regie:
Wes Craven
Buch:
Kevin Williamson
Kamera:
Mark Irwin
Musik:
Marco Beltrami
Schnitt:
Patrick Lussier
Darsteller:
Neve
Campbell (Sidney Prescott)
David
Arquette (Deputy Dewey Riley)
Courteney
Cox (Gale Weathers)
Jamie
Kennedy (Randy)
Skeet
Ulrich (Billy Loomis)
Rose
McGowan (Tatum Riley)
Kevin
Patrick Walls (Steven)
Drew
Barrymore (Casey)
David
Booth (Caseys Vater)
Carla
Hatley (Caseys Mutter)
Matthew
Lillard (Stuart)
Linda
Blair (ungenannt)
Wes
Craven (ungenannt)
Priscilla
Pointer (ungenannt)
Henry
Winkler (ungenannt)
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